Ihr Browser unterstützt nicht alle Funktionen der Website. Bitte verwenden Sie einen aktuellen Browser (z.B. Chrome, Edge, Firefox).

Prestige trifft Premium

Bei diesem Prestige-Retrofit-Projekt wurde Flender als weltweit führender Hersteller von Zahnradgetrieben mit höchsten Qualitäts- und Serviceansprüchen von der Betreibergesellschaft ausgewählt.

Prestige trifft Premium

Tausende Touristen wollen täglich den weltberühmten „Zuckerhut“ im brasilianischen Rio de Janeiro „erklimmen“. Mit einer stützenlosen Pendelbahn geht es auf den 395 m hohen, steil aus dem Meer aufragenden Granitfelsen. Man startet auf Meeresspiegelhöhe mit einer ersten Pendelbahn auf den vorgelagerten Morro da Urca (Urcahügel), um von dort mit einer zweiten Pendelbahn – meist nur „O Bondinho“, das Bähnchen genannt – zur Spitze des Zuckerhuts zu gelangen. Oben angekommen wird man mit einem Rundumblick auf die offene See, auf die zwischen den Felsen eingebettete Metropole Rio de Janeiro, auf den Flanierstrand in Copacabana sowie auf das weltbekannte 38 m hohe Christus-Monument „Cristo Redentor“ am Gipfel des fünf Kilometer entfernt liegenden Berges Corcovado belohnt.

Die erste Seilbahn wurde 1912/13 in Betrieb genommen, im Jahr 1972 wurde sie erneuert und damit den gestiegenen Fahrgastzahlen angepasst. Gut vier Jahrzehnte später war es an der Zeit, eine umfassende technische Modernisierung durchzuführen, um den störungsfreien Dauerbetrieb für jährlich rund 1,5 Millionen Zuckerhut-Touristen aus aller Welt sichern zu können. „Bei diesem Prestige-Retrofit-Projekt wurde Flender als weltweit führender Hersteller von Zahnradgetrieben von der Betreibergesellschaft ausgewählt, die neuen Getriebe zu liefern“, berichtet Andreas Lüdiger, Vice President Service Sales der Flender GmbH in Voerde.

Plug-and-Play-Getriebelösung zum sofortigen Einbau

Ein entscheidender Aspekt war die Zusicherung einer Plug-and-play-Lösung seitens des Getriebespezialisten. Das bedeutet, die neuen Getriebe wurden auf Basis des Standard-Getriebebaukastens von Flender berechnet und perfekt an die vorhandenen Anschlussmaße adaptiert. In Verbindung mit der über Jahrzehnte stetig verbesserten Getriebetechnik sind nun Qualitätsgetriebe mit einem noch höheren Servicefaktor eingebaut als die bisher am Zuckerhut eingesetzten. „Das bedeutet im Grunde genommen für die Betreiber, dass sie in Nachhaltigkeit investieren, die einerseits auf dem Qualitätssiegel „made in germany“ und andererseits auf einer deutlich erhöhten Betriebssicherheit beruht“, erklärt der Vice President Service Sales.

Die Flender Stirnrad- und Kegelstirnradgetriebe ergeben mit über einer Million Varianten das weltweit umfassendste Getriebespektrum. „Auch unseren Kunden ist bewusst, dass es sich dabei um das mit Abstand umfangreichste Industriegetriebeprogramm der Welt handelt“, betont Andreas Lüdiger. Die damit verbundene Flexibilität in Kombination mit jahrzehntelangem Know-how sowie der hohen Fertigungstiefe geben in vielen Fällen – wie beim Projekt „Zuckerhut“ – die entscheidenden Impulse bei der Auftragsvergabe. Dabei erstreckt sich der Nennübersetzungsbereich der Getriebe von i=1,25 bis zu einem Wert von 450. Der Nenndrehmomentbereich reicht von TKN=3.100 Nm bis 1.400.000 Nm bei 28 Baugrößen.

Für jedes Retrofit-Projekt die passende Lösung

„In unserem riesigen Getriebeportfolio findet jeder das Passende für sein Retrofit-Projekt“, versichert Andreas Lüdiger. An den beiden Pendelbahnen am Zuckerhut kommen an der Mittelstation zwei Flender Kegelstirnrad-Schaltgetriebe mit ähnlichem Aufbau zum Einsatz. Zwei Eingangswellen, die rechtwinklig versetzt sind, werden von zwei Drehstrom-Asynchronmotoren angetrieben. Durch Zuschaltung kann die Beförderungsleistung bei einem erhöhten Fahrgastaufkommen entsprechend angepasst werden. Die Leistung an der Abtriebswelle kann so bis zu einem Maximalwert von 250 kW gesteigert werden. Das Kegelstirnradgetriebe wiegt ca. 3,7 t und ließ sich wie das zweite Getriebe ohne weiteres durch das Tor am Technikgebäude einbringen. Andreas Lüdiger erklärt: „Gerade bei Retrofit-Projekten ist es mitunter wichtig, die baulichen Gegebenheiten optimal zu berücksichtigen; als Premium-Getriebehersteller sind wir in der Lage, möglichst kompakte Gesamtantriebslösungen mit hochwertigsten Verzahnungsteilen und besonderen Dichtelementen bauen zu können.“

Auch beim brasilianischen Prestige-Projekt konnte eine solche „seriennahe“, einbaufertige Gesamtlösung geliefert werden. Sowohl die Achshöhen als auch die Befestigungsmaße am Fundament sind so, dass keinerlei Umbauten oder Anpassungen bauseits notwendig waren. Innerhalb weniger Tage war das neue Getriebe installiert und sorgt fortan dafür, dass die Zuckerhut-Touristen auch in Zukunft sicher befördert werden. Die Motoren liefern hierzu eine Eingangsdrehzahl von 1.500min -1, die von den Flender Getrieben auf die Treibraddrehzahl der Pendelbahnen von 73,57 untersetzt wird.

Standardgetriebe mit Seilbahnmodifikationen

Gerade bei der Ausrüstung von Seilbahnen gilt es besondere Attribute zu erfüllen. Neben Engineering und Berechnungen nach Seilbahnnormen spielen auch die thermischen Einsatzgrenzen eine wichtige Rolle. Insofern deckt Flender mit seinen Produkten einen Temperaturbereich von -30 °C bis +40 °C ab und bietet bei Bedarf zusätzliche Patronen-Heizkörper bzw. diverse Kühlsysteme an. „Entscheidend ist, dass die Getriebelösungen betriebssicher, langlebig und nachhaltig sind“, fasst der Flender Betriebsleiter zusammen. Das bedeutet, die Standardgetriebe mit Seilbahnmodifikationen sind kompakt sowie geräusch- und gewichtsoptimiert und tun ihren Dienst über Jahrzehnte störungsfrei.

Weitere Vorteile, die auch die Betreiber der Zuckerhut-Seilbahn sehr zu schätzen wissen, sind die mögliche Ersatzteilbeschaffung aus dem Standardprogramm sowie die schnelle und kompetente Reaktion bei Serviceanfragen. Vor allem die lokale Nähe des brasilianischen Flender-Partners in Rio de Janeiro, der seinen Sitz nur wenige Kilometer entfernt vom Zuckerhut hat, bedeutet für die Betreiber der prestigeträchtigen Zuckerhut-Seilbahn zusätzliche Sicherheit. „Damit unterstreichen wir unser Image als Premium-Lieferant mit höchsten Qualitäts- und Serviceansprüchen“, kommentiert Getriebeexperte Lüdiger.

Optimal angepasste Getriebe für nachhaltige Retrofit-Maßnahmen

Mit nur sechs Monaten von der Auftragsvergabe bis zur einbaufertigen Lieferung der beiden Seilbahngetriebe hat der Getriebehersteller seine Reaktionsschnelle unter Beweis gestellt. Gleichzeitig profitiert der Kunde auch von den inneren Werten, die sich aus dem Retrofit-Projekt ergeben. Dazu zählt vor allem der erhöhte Servicefaktor, der sich aus der verbesserten Technik ergibt. Denn im Vergleich zum Originalgetriebe von 1972, als Zahnflanken standardmäßig noch „naturhart“ ausgeführt waren, sind sie heute einsatzgehärtet und geschliffen und dadurch erheblich drehmomentfester.

Die Verzahnungstechnik als solches ist zudem effizienter geworden, was sich im Wirkungsgrad äußert, und gerade auch die Wälzlager sind deutlich leistungsstärker und langlebiger bei vergleichbaren Durchmessern. „Viele Parameter sind in der Getriebetechnik über Jahrzehnte sukzessive optimiert worden, so dass im Grunde genommen alle Retrofit-Projekte davon sehr stark profitieren“, fasst der Flender Service Vertriebsleiter Andreas Lüdiger zusammen. Sein Fazit: „Mit einem Premium-Getriebehersteller als Partner sind solche Modernisierungen wie beim Prestige-Projekt „Zuckerhut-Seilbahn“ schnell, komfortabel und nachhaltig durchzuführen."

Autor: Andreas Lüdiger

Premium-Getriebehersteller

Die Flender Stirnrad- und Kegelstirnradgetriebe bieten mit über einer Million Varianten das weltweit umfassendste Getriebespektrum. Jeder Kunde findet garantiert das Passende für sein Retrofit-Projekt. Als Premium-Getriebehersteller ist Flender in der Lage, möglichst kompakte Gesamtantriebslösungen mit hochwertigsten Verzahnungsteilen und besonderen Dichtelementen bauen zu können. Die Getriebelösungen sind betriebssicher, langlebig und nachhaltig.


Die Zuckerhut-Getriebe wurden einbaufertig geliefert, so dass vor Ort keinerlei Modifikationen am baulichen Bestand durchgeführt werden mussten.